In den vergangenen Jahren haben wir uns an der so genannten Regierungskommission und ihrem sogenannten Kodex, dem DCGK, abgearbeitet. Vor fast genau zwei Jahren haben wir einen eigenen Entwurf, den Kodex2018, zur Diskussion gestellt und seitdem mit unserer Initiative #KodexWende der Corporate Governance Diskussion immer wieder Impulse gegeben. [...]
Während wir noch in altbewährten Strukturen denken, wird auf internationaler Ebene immer intensiver über disruptive Corporate-Governance-Modelle diskutiert. Höchste Zeit, in die Debatte einzusteigen – zum Beispiel auf dem DART.
Über die Kompetenzen von Aufsichtsräten wird immer wieder geredet – und in letzter Zeit, so scheint es mir, besonders häufig. Zahlreiche Experten (insbesondere solche, die selber noch nie in einem Aufsichtsrat gearbeitet haben) geben gute Ratschläge. Es werden Matrix-Tabellen propagiert und Unternehmen sollen ‚transparent’ (=öffentlich) machen, wie der ‚Mix’ des Aufsichtsrats aussieht. [...]
Der Berg kreißte und gebar ein Mäuslein (nach Horaz). Wir haben einen neuen Corporate Governance Kodex, den niemand braucht. Mund abwischen, weitermachen!
Endlich ist das Warten vorbei. Die sogenannte Regierungskommission hat vor gut einer Woche den Entwurf eines neuen Kodex verabschiedet – und erstmal in die Schublade gelegt. Jetzt warten alle auf die Verabschiedung des ARUG II, und erst dann soll der Kodex-Entwurf – angepasst an das Gesetz – der neuen Bundesjustizministerin (vielleicht wird es ja auch – zumindest kommissarisch – ein Mann) vorgelegt werden. Und unabhängig davon, wer gerade als Minister amtiert, wird Ministerialrat Ulrich Seibert an der Pforte stehen und den Kodex vermutlich durchwinken. [...]
Der Corporate-Governance-Kodex als Bollwerk gegen Investoren, die eigene Interessen verfolgen? Eine Replik auf Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Stefan Simon.
Der Deutsche-Bank-Aufsichtsrat Stefan Simon hat sich in der vergangenen Woche auf die Seite der Kodex-Kritiker geschlagen: Die „harsche Kritik“ am Reformvorschlag der Regierungskommission sei in sachlicher Hinsicht „vielfach berechtigt“, schrieb er in einem Kommentar für das Handelsblatt. [...]
Aufsichtsräte sind in den letzten Jahren deutlich professioneller geworden. Was sie jetzt brauchen, um (noch) besser zu werden.
Die HV-Saison hat begonnen, und es wird wieder verstärkt über Aufsichtsräte diskutiert: Aktionäre hinterfragen die Kompetenz von Kandidaten, pochen auf mehr Unabhängigkeit und kritisieren hohe Boni. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich finde die Debatten richtig und wichtig, und wir Aufsichtsräte sollten uns ihnen stellen. [...]
VARD wird 7 – und ein Rätsel
Die Vereinigung der Aufsichtsräte in Deutschland (VARD) feiert diesen Freitag ihren 7. Geburtstag. Und die aktuelle Debatte um die Kodex-Reform zeigt eindrucksvoll, dass die Gründung ein wichtiger Schritt war – und bleibt. Denn in Sachen Corporate Governance liegt (trotz erfreulichen Fortschritten bei der Professionalisierung der Aufsichtsräte) weiterhin vieles im Argen. Und manches entwickelt sich derzeit in die falsche Richtung. [...]
PR-Offensive: Wie die Regierungskommission die schweigende Mehrheit vereinnahmt
Die Regierungskommission hat mit einer PR- und Social-Media-Offensive auf die geballte Kritik am Kodex-Entwurf reagiert: Zuletzt stieg die Schlagzahl der Wortmeldungen in den Medien und auf Twitter deutlich. So verwies die Kommission per Tweet auf „Grosses Interesse an #Kodex2019“ und betonte, dass die „Zustimmung zu einer grundlegenden Überarbeitung grundsätzlich groß“ ist. [...]
„CEO Letter“: Wie Larry Fink die Schwächen des deutschen Kodexes offenlegt
BlackRock-Chef Larry Fink hat kürzlich seinen jährlichen Brief an die CEOs geschrieben, und in dieser Woche bin ich endlich dazu gekommen, ihn zu lesen: Fink fordert unter anderem, dass Manager mehr gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und den Unternehmenszweck („purpose“) stärker in den Mittelpunkt rücken. [...]
Warum die Regierungskommission das „Apply-and-Explain“-Prinzip falsch interpretiert
Die Regierungskommission hat einen neuen Governance-Grundsatz entdeckt: Infolge der aktuellen Kodex-Reform soll das „Apply-and-Explain“-Prinzip greifen – Unternehmen sollen also erklären, wie sie die Empfehlungen konkret umsetzen. [...]
Gute Aussichten für 2019: Das Team „Governance-Reform“ wächst!
Nach zwei Wochen Winterpause melden wir uns mit den GermanBoardNews zurück. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber für mich ist die Zeit um den Jahreswechsel immer wichtig, um die letzten zwölf Monate Revue passieren zu lassen, den Blick zu schärfen und neue Gedanken zu entwickeln. [...]
Warum 2019 ein entscheidendes Jahr wird (mit einem P.S. zur „Causa Hoeneß“)
Mit dieser Ausgabe der GermanBoardNews verabschieden wir uns für zwei Wochen in den Urlaub – um über Weihnachten und Neujahr viel Zeit mit der Familie zu verbringen, aber auch, um Kraft zu tanken. Denn für 2019 haben wir uns viel vorgenommen. [...]
Personal Governance: Wie können Aufsichtsräte (noch) besser werden?
Ich habe mich in den vergangenen Wochen auf verschiedenen Ebenen mit dem Corporate-Governance-Kodex befasst und argumentiert, das Unternehmen kein starres Korsett, sondern Leitlinien brauchen. Das gilt meines Erachtens erst Recht für die Verantwortlichen selbst, und diesem Anspruch versuchen wir mit den Berufsgrundsätzen der Vereinigung der Aufsichtsräte in Deutschland (VARD) gerecht zu werden, die wir als unseren „Personal-Governance-Kodex“ bezeichnen. [...]